Häufig an mich gestellte Fragen

Warum schreibe ich?

Manche Dinge im Leben muss man einfach tun. Es ist nicht unbedingt immer sinnvoll, nach den tieferen Beweggründen oder Erklärungen zu suchen. Es macht mir einfach Freude. Zu dem was ich schreibe stehe ich mit ganzem Herzen.

Weshalb über Indianer?

Nicht über, sondern mit ihnen. Sie beschäftigen meine Gedanken ständig. Sie leben in einem Land krasser Widersprüche. Sie sind so beindruckend, so unterschiedlich, so besonders. Das erste, was mir in Reservationen begegnete, waren torkelnde Betrunkene, denen einige Zähne fehlten. Ein Schock! Aber sie waren nicht unhöflich, nicht aufdringlich. So suchte ich nach der anderen Realität. Wo war der Stolz dieser Menschen, den ich so bewunderte? Während ich sie beobachtete und „studierte”, bemerkte ich irgendwann, dass ich von ihnen beobachtet wurde. Ich wurde aufgefordert zu lächeln. Ich tat es. Es tat gut.

Wie kommt man dazu, solche Geschichten zu schreiben?

Ich brauche nur einen Denkanstoß, eine Begebenheit, die ich sehr interessant finde und die mein Innerstes aufwühlt. Dann entsteht die Geschichte fast von selbst. Dann denke ich, ich sei der Protagonist/-in selbst, versetzte mich in seine/ ihre Welt und lebe ein Stück darin – zumindest wenn ich gerade am Schreiben bin. Ich möchte ja, dass meine Leser sich später auch mit diesen Menschen identifizieren können und ein Stück weit in eine andere Welt eintauchen können.

Woher kommen die Einfälle?

Einige kommen einfach so. Einige stammen aus aktuellen Medienberichten oder ergeben sich im Laufe der Recherchen. Einige stammen aus persönlichen Lebenserfahrungen und zwischenmenschlichen Begegnungen.

Sind die Geschichten wahr oder frei erfunden?

Jein. Die Geschichten zu meinen bisherigen Romanen bauen sich aus einem Gerüst wahrer Tatsachen, Berichten und Recherchen auf. Dazu kommen aktuelle Medienberichte ( z.B. der Einsatz der „Schattenwölfe”, einer Spezialeinheit der US Army, nur aus Indianern bestehend – oder der „Oktoberschneesturm” in SD 2006 – s. „Indian Cowboy”, aber auch der gerade vorhandenen Situation in der Reservation) Diese graue Skizze nehme ich und beginne sie, mit Fantasie, zu einem bunten Bild zu malen. Damit gebe ich den unbekannten Menschen Namen, Gesichter und Charaktere. So haben die Leser die Möglichkeit, sie zu lieben oder zu hassen, mit ihnen zu leiden, sich mit ihnen zu freuen oder sich mit ihnen zu verlieben. Sonst wäre es ein Sachbuch oder eine Berichterstattung, kein Roman.

Wie schreibe ich?

Zu Beginn nur auf Papier. Dabei schätze ich die freizügige Möglichkeit zu streichen, zu überschreiben, unterstreichen und die Ränder zu bekritzeln.

Wo?

Immer und überall. Ich habe immer Stift und Papier dabei. Die besten Einfälle kommen nicht immer auf Bestellung. Staus auf Autobahnen haben z.B. ihren Schrecken verloren. Falls vor euch ein Auto stehen bleibt, wenn alle anfahren, könnte ich das sein.

Schreibblockade?

Ja. Selten und kurzfristig. Ich brauche Ruhe, um zu träumen. Das kann ich überall. Da ich zeitweise an zwei bis drei Manuskripten gleichzeitig arbeite, kann ich dort einsetzen, wozu ich gerade Muse habe. Und: Ich habe nicht den Druck, es tun zu müssen!

Woher nehme ich die Zeit dazu?

Ich nehme sie mir einfach, wenn ich sie brauche. Wenn ich schreibe, kann ich nichts anderes tun.